Riester-Förderung: So profitieren Eltern mit niedrigem Einkommen

Altersvorsorge

Riestern lohnt sich – gerade für Mütter oder Väter mit wenig Einkommen. Eltern mit mehreren Kindern profitieren am stärksten.

01.10.2019

Annette ist heute 26 Jahre alt und hat ein Kind. Sie verdient mit einem Teilzeitjob 1.000 Euro brutto im Monat. Bis zum Rentenbeginn mit 67 Jahren zahlt sie rund 7.330 Euro in ihren Riester-Vertrag ein – daraus wird mit Zulagen und Zinsen ein Kapital von knapp 35.500 Euro. Auf die Vertragslaufzeit gerechnet bekommt Annette also zu jedem selbst gezahlten Euro rund vier Euro hinzu.


Bei mehr Kindern fällt die Rechnung noch besser aus. Klaus ist genauso alt wie Annette und verdient ebenfalls 1.000 Euro. Er hat aber drei Kinder, für die er Zulagen bekommt. Bis zur Rente zahlt er rund 6.350 Euro in seinen Riester-Vertrag ein, mit Zulagen und Zinsen werden daraus rund 57.280 Euro.

Und wie hoch ist die Rente?

 Vorsichtig gerechnet kann Annette eine monatliche Riester-Rente von knapp 100 Euro erwarten – die zu ihrer gesetzlichen Renten von etwa 688 Euro hinzukommt. Klaus kommt auf eine Zusatzrente von 161 Euro, aus der gesetzlichen Rentenversicherung bekommt er 852 Euro.


Übrigens behalten Annette und Klaus selbst dann den größten Teil ihrer Riester-Rente, wenn sie im Alter auf Grundsicherung angewiesen sein sollten. Denn 100 Euro bleiben immer anrechnungsfrei. Nur was über diesen Betrag hinausgeht, wird zu 70 Prozent vom Grundsicherungsanspruch abgezogen. Für Klaus könnte das also bedeuten, dass ihm effektiv 118 Euro von seiner Riester-Rente verbleiben – noch immer ein „sehr gutes Geschäft“. Annette könnte ihre Riester-Rente voll nutzen, weil sie unterhalb des Grundfreibetrags bleibt.

So haben wir gerechnet

  • Den Modellrechnungen liegen die seit 2018 geltenden Regelungen nach dem Betriebsrentenstärkungsgesetz zu Grunde. Die Grundzulage beläuft sich auf 175 Euro, für jedes Kind gibt es eine Kinderzulage von 300 Euro, die annahmegemäß 21 Jahre lang gezahlt. 
  • In den modellierten Riester-Vertrag werden 41 Jahre lang jeweils vier Prozent des Vorjahres-Bruttoeinkommens bzw. 60 Euro Mindestbeitrag plus Zulagen eingezahlt. 
  • Die Abschlusskosten des Riester-Vertrags belaufen sich auf 2,5 Prozent der Beitragssumme, die laufenden Verwaltungskosten auf 6 Prozent des Beitrags zzgl. 0,2 Prozent des Kapitals der Vorperiode. Nach Rentenbeginn fallen Verwaltungskosten von 1,5 % der gezahlten Renten an. 
  • Das Riester-Kapital wird bis zum Rentenbeginn mit 3,0 Prozent verzinst; in der Rentenphase wird vorsichtig mit 0,9 Prozent gerechnet (aktueller Höchstrechnungszins). 
  • Die Höhe der künftigen gesetzlichen Rente wurde auf Basis der heutigen Löhne geschätzt, Kindererziehungszeiten sind berücksichtigt. 

 

 


Kostenlose Versicherungsberatung bei Mathias Zunk
Haben Sie Fragen?

Versicherungskaufmann Mathias Zunk beantwortet Ihnen gerne Ihre Fragen rund um Vorsorge und Versicherungen.