10.04.2022
Auto & Reise

Wann lohnt sich eine Repa­ra­tur­kos­ten­ver­si­che­rung?

Der Motor springt nicht mehr an oder die Automatik schaltet nicht in den nächsten Gang? Fahrzeuge und ihre Reparaturen werden immer komplexer. Auch Werkstattbesuche und Ersatzteile werden immer teurer. Damit Autobesitzer nicht in ein finanzielles Loch fallen, bieten Versicherer eine Reparaturkostenversicherung an.

Die Reparaturkostenversicherung übernimmt die Kosten für versicherte Bauteile, die Betriebs- oder Bruchschäden erleiden. Sinnvoll ist diese Absicherung für Autos, bei denen die Herstellergarantie beziehungsweise die Gewährleistung abgelaufen ist – also die Halter selbst für die Reparaturkosten aufkommen müssen.


Was leistet eine Reparaturkostenversicherung?

Die Reparaturkostenversicherung übernimmt die Kosten für die Reparatur verschiedener Schäden an Ihrem Pkw. Darunter fallen nicht nur die Kosten für die Ersatzteile, sondern auch der Stundenlohn der Werkstatt. In der Regel übernimmt die Versicherung die Lohnkosten zu 100 Prozent; bei den Materialkosten kommt es auf die Betriebslaufleistung der betroffenen Baugruppe an.


In der Regel decken die Versicherungen in ihren Basistarifen folgende Bauteile ab:

  • Motor
  • Schalt- und Automatikgetriebe
  • Achsgetriebe


In Komfort- und Premiumtarifen können weitere Baugruppen abgedeckt sein wie Sicherheits- und Kühlsysteme, die Lenkung sowie Komfortelektronik wie Sitzheizungen, die Zentralverriegelung oder die elektrischen Fensterheber. Bauteile, die wegen Verschleiß immer wieder ersetzt werden müssen, zum Beispiel Bremsbeläge, sind hingegen nicht versichert.


Welche Bauteile unter welchen Tarifen versichert werden, ist je nach Versicherungsanbieter unterschiedlich. Es lohnt sich daher einen Vergleich vorzunehmen, um den Tarif zu wählen, der den individuellen Bedürfnissen am besten entspricht.


Kann eine Reparaturkostenversicherung eine Kaskoversicherung ersetzen?

Nein. Die Versicherung greift nicht, wenn die entstandenen Schäden von der eigenen Kaskoversicherung oder der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Unfallgegners abgedeckt werden. Beispiele dafür sind Unfallschäden und Teilkaskoschäden wie Diebstahl, Brand oder Naturkatastrophen.


Für wen eignet sich eine Reparaturkostenversicherung?

Grundsätzlich lohnt sich eine Reparaturkostenversicherung für alle Autobesitzer, wenn die Garantie des Herstellers oder die Gewährleistung des Händlers abgelaufen ist. Für Käufer, die einen Gebrauchtwagen von einem privaten Händler gekauft haben, ist der Abschluss einer Reparaturkostenversicherung besonders empfehlenswert. Private Verkäufer bieten in der Regel keine Garantie an und schließen die Haftung für Schäden aus. Der Käufer muss nach dem Kauf des Gebrauchtwagens daher sofort alle Kosten für Reparaturen selbst tragen. 


Welche Autos können versichert werden?

Grundsätzlich bieten Versicherer die Reparaturkostenversicherung für alle privat genutzten Pkw mit gültiger Betriebserlaubnis an; allerdings müssen die Fahrzeuge je nach Versicherer bestimmte Bedingungen erfüllen, zum Beispiel dürfen die Pkw bei vielen Anbietern nicht zu alt sein, keine außergewöhnlich hohe Laufleistung oder sehr starke Motoren haben.