Zahnzusatzversicherung

Gesundheit
16.11.2023

Schöne Zähne sorgen für ein strahlendes Lächeln, aber bei den meisten von uns geht im Laufe des Lebens der ein oder andere Zahn kaputt. Und dann ist eine Zahnzusatzversicherung eine gute Möglichkeit, um sich finanziell nicht zu belasten. Denn gerade gesetzlich Versicherte müssen einen hohen Eigenanteil leisten und guter Zahnersatz ist teuer. Wir klären, was beim Abschluss einer privaten Zusatzversicherung zu beachten ist und was die gesetzliche Krankenkasse übernimmt. 

Was zahlt die gesetzliche Krankenversicherung?

Die gesetzliche Kran­ken­kas­se übernimmt in der Regel die Kosten für Zahnbehandlungen. Darunter fallen alle Behandlungen, die den Zahn erhalten, beispielsweise eine Zahnfüllung, eine Wurzel- oder eine Parodontalbehandlung. Bei Karies im Seitenzahnbereich bekommen gesetzlich Versicherte mit wenigen Ausnahmen (z.B. bei Schwangeren) eine Amalgam- oder Zementfüllung von der Krankenkasse bezahlt. Im sichtbaren Schneidezahnbereich zahlt die GKV Patienten eine zahnfarbene Kompositfüllung. Möchte man statt einer Amalgam- eine modern befestigte Kunststofffüllung, muss der Aufpreis dafür aus dem eigenen Portemonnaie gezahlt werden. 

Beim Thema Zahnersatz übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die anfallenden Kosten nur zum Teil. Um fehlende Zähne zu ersetzen, werden Implantate, Kronen, Brücken und Prothesen verwendet. Aber auch höherwertige Inlays kommen zum Einsatz.

In der Festzuschuss-Richtlinie haben gesetzliche Kran­ken­kas­sen und Zahnärzte festgelegt, welche Behandlung zur Regelversorgung zählt und wie viel Euro der Festzuschuss der Kran­ken­kas­se jeweils beträgt. Grundsätzlich zahlt die gesetzliche Kran­ken­kas­se 60 Prozent der Regelversorgung. Hat man sein Bonusheft für die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen in den vergangenen fünf Jahren mindestens einmal im Jahr abstempeln lassen, erhöht sich der Zuschuss auf 70 Prozent. Bei einem Bonusheft mit Stempeln über zehn Jahre sind es 75 Prozent. Inzwischen gibt es das Bonusheft auch in digitaler Form, sodass das manuelle Stempeln des Zahnarztes nicht mehr nötig ist, sondern die Krankenkasse digital über den jährlichen Kontrollbesuch beim Zahnarzt informiert wird. 

Lohnt sich eine private Zahnzusatzversicherung?

Eine private Zahnversicherung hat viele Vorteile: Zum einen werden die Kosten beim Zahnarzt tarifgemäß übernommen und zum anderen erhält man als Patient, sollte Zahnersatz notwendig sein, hochwertigere Materialien und das ganz ohne Aufpreis.  

Um in den Genuss eines günstigen Tarifes zu kommen, sollte ein Versicherungsabschluss bereits in jungen Jahren erfolgen, wenn noch keine großen Zahnbehandlungen notwendig sind. Zudem ist die Erstattungshöhe in den ersten Versicherungsjahren gedeckelt. Deshalb ist es ebenfalls ratsam, die Zahnzusatzversicherung frühzeitig abzuschließen, wenn der Versicherte noch gesunde Zähne hat.

Was muss ich beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung beachten?

Wenn eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung beantragt wird, fragt der Versicherer, ob der zuständige Zahnarzt bereits zu einer Behandlung geraten hat oder sogar eine Zahnbehandlung ansteht. Damit der Versicherte seine Leistung erhält, muss der Abschluss erfolgen, bevor eine Zahnbehandlung ansteht, sonst ist der Versicherer nicht in der Pflicht zu zahlen. 

Beim Abschluss sollte zudem der Preis der Zahnzusatzversicherung nicht oberste Priorität haben, sondern das Leistungspaket. Denn für jeden sind individuelle Versicherungsinhalte wichtig und diese sollten auf jeden Fall Bestandteil des Versicherungspaketes sein.

Im Folgenden führen wir als erste Orientierung auf, welche Elemente eine Zahnzusatzversicherung beinhalten sollte und auf was Versicherte achten sollten. Eine persönliche Beratung mit einem Vermittler sollte in Erwägung gezogen werden, um Unklarheiten und offene Fragen zu besprechen.

  • Hohe Erstattung für Zahnersatz

    Mit einem privaten Zahnzusatzvertrag lässt sich eine Vielzahl von Leistungen versichern: Sei es die professionelle Zahnreinigung, Aufbiss-Schienen gegen nächtliches Zähnekirschen oder besondere Behandlungen für Angstpatienten. Die höchsten Kosten fallen allerdings beim Zahnersatz an. Deshalb ist es wichtig, dass die Zusatzversicherung gute Leistungen bietet, sollten die Zähne Probleme bereiten. 

  • Leistungen bei Zahnbehandlung

    Die Zusatzversicherung übernimmt im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenkasse auch Kosten für aufwendige zahnfarbene Komposit-Füllungen oder für aufwendige Wurzelbehandlungen- und parodontale Zusatzleistungen. Als regelmäßige Prophylaxe-Maßnahme ist in diesem Zusammenhang auch die professionelle Zahnreinigung sinnvoll. Diese wird bei einer privaten Zusatzversicherung ebenfalls komplett übernommen. 

    Viele Anbieter von privaten Zahnzusatzversicherungen bezahlen auch kieferorthopädische Behandlungen für Kinder und Erwachsene, manche auch mit ästhetisch günstigen Zahnschienen, sog. Alignern. Das lohnt sich, denn gerade Kieferorthopädie geht schnell ins Geld. Ohne eine Zusatzversicherung müssen die hohen Beiträge ansonsten aus eigener Tasche gezahlt werden. 

  • Erstattungsgrenzen beachten

    In den ersten Jahren nach dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung sind die Erstattungen in der Regel begrenzt. Deshalb ist es sinnvoll, den Versicherungsvertrag in jungen Jahren abzuschließen. Zudem ist es wichtig, dass der Kostenvoranschlag des Zahnarztes vor Behandlungsbeginn bei der Versicherung eingeht. Danach erfährt der Versicherte, mit welcher Kostenerstattung er rechnen kann. 

  • Wartezeit einplanen

    Viele Tarife verzichten auf die Wartezeit bei einer Zahnzusatzversicherung, aber trotzdem sollten Versicherte beachten, dass es möglich ist, dass sie ihre privaten Leistungen nicht sofort in Anspruch nehmen können. Eine Wartezeit ist in der Versicherungsbranche nicht ungewöhnlich. So gibt es diese etwa bei der Elementarschadenversicherung. Mit der Wartezeit wollen Versicherer vermeiden, dass der Vertrag erst abgeschlossen wird, wenn bereits Probleme etwa mit den Zähnen bestehen. Denn ansonsten würde dies die Versicherungsgemeinschaft stark belasten, was wiederum eine Beitragserhöhung zur Folge haben würde. Und dies möchten die Versicherer vermeiden, denn die Versicherten sollen selbstverständlich von guten Konditionen profitieren. 

  • Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantworten

    Nicht nur bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung, sondern auch bei einer Zahnzusatzversicherung müssen sich Versicherte mit Gesundheitsfragen befassen. Diese sollten immer wahrheitsgetreu beantwortet werden, um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden. Die Zahnarztpraxis kann beim Beantworten der Fragen helfen. So ist man auf der sicheren Seite, dass alle Angaben stimmen. 

Wie sieht es mit Beitragserhöhungen aus?

Bei einer Zahnzusatzversicherung ist es wie bei allen Dienstleistungen möglich, dass eine Beitragserhöhung ansteht. Der Versicherer informiert aber im Vorfeld, mit welcher Erhöhung zu rechnen ist. So kann der Versicherte entscheiden, ob er zu einer anderen Gesellschaft wechseln möchte. Dabei sollte aber wie beim Versicherungsabschluss darauf geachtet werden, dass nicht der Preis im Vordergrund steht, sondern die Leistung. 

Weitere Informationen zu dem Thema Zahnzusatzversicherung erhalten Sie auf der Seite des PKV-Verbands

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