Autoreparatur: Diese 10 Ersatzteile sind besonders teuer geworden

Auto

Wer sein Auto in eine Werkstatt bringt oder selbst reparieren möchte, muss für Ersatzteile immer tiefer in die Tasche greifen. Die Preissteigerungen der vergangenen Jahre übertreffen die Inflation bei weitem.

02.10.2023

Den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bekamen europäische Verbraucher auch im Supermarkt, an der Zapfsäule oder beim Onlineshopping zu spüren. Ab dem Frühjahr 2022 war die Inflation zurück, nachdem sie lange Jahre praktisch nicht existent war. Sehr viele Waren und Dienstleistungen sind teurer geworden. Autoersatzteile bilden dabei keine Ausnahme. Zwischen August 2022 und August 2023 haben die Autohersteller die Preise für Ersatzteile wie Scheinwerfer, Windschutzscheiben und Kotflügel im Schnitt um 9,7 Prozent erhöht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV). Die GDV-Statistiker erstellten zudem eine Langzeitbetrachtung. Diese zeigt: Die enormen Preissteigerungen bei Autoersatzteilen setzten schon lange vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine ein.


Langzeitbetrachtung zeigt extreme Steigerungen 

Für den Zeitraum zwischen 2013 und 2023 kommt die GDV-Auswertung zum Ergebnis, dass die Kosten für Autoersatzteile deutlich schneller als die Inflationsrate steigen. Während der Verbraucherpreis-Index seit Januar 2013 um knapp 28 Prozent stieg, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise um mehr als 70 Prozent. Im Vergleich dazu haben sich die Beiträge einer Kfz-Haftpflichtversicherung mit einer Steigerung von knapp über 7 Prozent seit 2013 kaum erhöht.


Die 10 Autoersatzteile mit der größten Teuerungsrate 

Für ihre Untersuchung der Ersatzteilpreise recherchieren Ingenieure und Statistiker des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft in der Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex jährlich die Ersatzteilpreise für verschiedene Fahrzeugtypen. Die Auswahl der Fahrzeuge umfasst aktuell 34 Fabrikate mehrerer Hersteller, Kleinwagen ebenso wie Oberklasse-Modelle. Für jedes Fahrzeug wurden die Preise von bis zu zwanzig Ersatzteilen erhoben, die nach Unfällen häufig ausgetauscht werden müssen. Die folgenden zehn Ersatzteile verzeichneten zwischen 2013 und 2023 die höchsten Preissteigerungen: 

Ersatzteil 

Entwicklung 

2013-2023 

Rückleuchten 

+97% 

Kofferraumklappe 

+93% 

Seitenwand hinten 

+93% 

Stoßfänger hinten 

+75% 

Tür hinten 

+72% 

Kotflügel vorn 

+71% 

Stoßfänger vorn 

+70% 

Tür vorn 

+68% 

Scheinwerfer 

+67% 

Motorhaube 

+64 % 

Durchschnittliche Preise für ausgewählte Ersatzteile repräsentativer Fahrzeugtypen | Quelle: Insurance Europe „Spare Parts Price Survey“, GDV; Preise inkl. 19 % MwSt.

Wie können sich Autofahrer vor hohen Reparaturkosten schützen?

  • Mit einer Vollkaskoversicherung

    Nach einem Unfall kommt die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers für die Kosten am fremden Auto auf. Wer einen Schaden am eigenen Auto verursacht und nicht aus eigener Tasche bezahlen möchte, benötigt eine Vollkaskoversicherung. Nur diese Police leistet, wenn etwa Kotflügel oder Rücklichter am eigenen Wagen ausgetauscht werden müssen. Die Vollkaskoversicherung übernimmt auch die Kosten für Vandalismusschäden wie zum Beispiel zerkratzten Lack oder eine zerbeulte Tür. 

  • Mit einer Reparaturkostenversicherung

    Auch eine Reparaturkostenversicherung schütz vor hohen Ersatzteilpreisen. Sie übernimmt zum Beispiel die Kosten, wenn Motor, Schalt- und Automatikgetriebe oder Achsgetriebe repariert werden müssen. In Premiumtarifen können auch die Reparaturkosten für elektronische Bauteile versichert sein. Für Käufer, die einen Gebrauchtwagen von einem privaten Händler gekauft haben, ist der Abschluss einer Reparaturkostenversicherung besonders empfehlenswert. Private Verkäufer bieten in der Regel keine Garantie an und schließen die Haftung für Schäden aus. Der neue Besitzer muss nach dem Kauf des Gebrauchtwagens daher sofort alle Kosten für Reparaturen selbst tragen. 

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