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Notrufsäulen: Schnelle Hilfe bei Pannen und Unfällen

Auto

Wer braucht im Smartphone-Zeitalter noch Notrufsäulen? Ein Blick in die Zahlen gibt eine eindeutige Antwort.

19.03.2019

Die meisten Menschen, die einen Unfall oder eine Panne auf der Autobahn haben, zücken wahrscheinlich umgehend ihr Handy. Ein normaler Reflex in unserer Zeit, schließlich besitzt praktisch jeder ein mobiles Telefon mit Internetzugang. Wenn nun fast jeder Autofahrer den Notruf mit dem Handy wählen kann, wie zeitgemäß sind dann die rund 17.000 Notrufsäulen, die an den deutschen Autobahnen stehen? Werden diese orangenen Säulen der prä-digitalen Ära überhaupt noch genutzt?


Die Antwort darauf lautet: Ja. Ein nüchterner Blick in die Statistik des vergangenen Jahres belegt: Auch im Smartphone-Zeitalter stellen die Notrufsäulen täglich unter Beweis, dass sie noch gebraucht werden.


  • 52.400 Notrufe gingen 2018 über die orangenen Säulen ein.
  • Das sind rund 144 Anrufe am Tag
  • Und etwa vier Anrufe pro Kilometer.


Ein Grund, warum die Notrufsäulen weiterhin rege genutzt werden: Die Säulen kennen weder einen leeren Akku noch ein Funkloch.


So funktioniert eine Notrufsäule (© GDV Dienstleistungs-GmbH)
Die rote Taste ist für den Unfallnotruf, die gelbe Taste für Fahrzeugpannen. Durch die Nummer der Säule, weiß der Notrufagent sofort, wohin er die Hilfe schicken muss.  |  © GDV Dienstleistungs-GmbH

  

Wie funktionieren Notrufsäulen?

Stehen Autofahrer vor einem Notruftelefon, haben sie die Wahl zwischen zwei Tasten:


  • Die rote Taste ist für den Unfallnotruf. Die Notrufzentrale stellt eine Verbindung zur Polizei oder zu Rettungskräften her. So kann eine schnelle Hilfe vor Ort sichergestellt werden.
  • Die gelbe Taste hilft bei Fahrzeugpannen. Betätigt man diese Taste, klärt der Notrufagent am anderen Ende der Leitung zunächst ab, ob das Auto sicher am Seitenstreifen steht. Ist dies nicht der Fall, wird sofort die Polizei kontaktiert, damit die Gefahrenstelle gesichert werden kann. Steht das Auto sicher auf dem Seitenstreifen, fragt der Notrufagent nach der Art der benötigten Hilfe: Ist der Sprit ausgegangen? Reifen geplatzt oder qualmt der Motor?


Die Notrufsäulen ermöglichen zudem eine exakte Standortbestimmung. Die individuelle Nummer der Säule verrät dem Notrufagenten, wo sich der Anrufer befindet und kann so schnell Hilfe organisieren.


Gut zu wissen: Autoschutzbrief hilft bei Pannen

Autofahrer können bei einer Panne den Schutzbrief ihrer Kfz-Versicherung in Anspruch nehmen. Wenn eine Mitgliedschaft in einem Automobilclub besteht, kann auch darüber Hilfe organisiert werden.

Wie finde ich den kürzesten Weg zur nächsten Notrufsäule?

Die orangenen Säulen befinden sich in einem Abstand von etwa zwei Kilometern in beiden Fahrtrichtungen. Auf den Leitpfosten, die entlang der Autobahn stehen, sind schwarze Pfeile aufgezeichnet. Sie zeigen, in welcher Richtung die nächstgelegene Notrufsäule steht. So finden Autofahrer immer den kürzesten Weg zur nächsten Notrufsäule.


Ganz wichtig: Fußgänger sollten niemals die Autobahn überqueren, auch wenn die Säule auf der gegenüberliegenden Fahrbahn näher sein sollte.


Wer nimmt den Notruf entgegen?

Anrufe von Notrufsäulen an den Bundesautobahnen landen immer beim Notruf der Autoversicherer der GDV Dienstleistungs-GmbH in Hamburg (GDV-DL).  Die Agenten in der Hamburger Notrufzentrale sind speziell auf Notfälle geschult und im Handling von Notrufen erfahren. Über die Säulen gehen auch Meldungen über Falschfahrer, Gegenstände oder Personen auf der Fahrbahn und Böschungsbrände ein.

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