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Der ultimative Ratgeber zur E-Bike-Versicherung

Freizeit

Je wertvoller das E-Bike, desto größer der Ärger bei einem Schaden. Warum sich eine E-Bike-Versicherung lohnt und wann diese greifen, erklärt dieser Ratgeber.

12.04.2024

E-Bikes sind zum Massenphänomen geworden, die immer mehr Marktanteile erobern. 2023 wurden erstmals mehr Fahrräder mit elektronischer Unterstützung verkauft als normale Fahrräder. Wer viel Geld für ein Zweirad ausgibt, stellt sich sicherlich auch die Frage: Was passiert eigentlich, wenn das teure E-Bike kaputt geht? Wenn ich stürze oder wenn es geklaut wird? Je höher der Wert eines Zweirades, desto eher lohnt es sich für Pedelec-Besitzer, diesen Wert auch zu schützen. Für E-Bikes bzw. Pedelecs gibt es dafür mehrere Möglichkeiten: 

  • Mit der Hausratversicherung
  • Mit einer speziellen E-Bike-Versicherung
  • Mit einem Schutzbrief für das E-Bike. 

Dieser Ratgeber stellt die unterschiedlichen Möglichkeiten vor, ein E-Bike zu versichern.

Fahrraddiebstahl in Zahlen

Im Jahr 2023 leisteten die Versicherer im Schnitt eine Entschädigung von 1.100 Euro pro geklautem Fahrrad - ein neuer Rekord. Insgesamt wurden 2023 rund 150.000 versicherte Räder gestohlen. Die Versicherer leisteten dafür 160 Millionen Euro.

E-Bike mit Hausratversicherung schützen: Das muss man wissen

E-Bikes können über die Hausratversicherung geschützt werden. Sie übernimmt den Schaden, wenn ein Fahrrad aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen gestohlen wird. E-Bikes können dann in der Hausratversicherung mitversichert werden, wenn sie eine maximale Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometer erreichen. S-Pedelecs, die bis zu 45 Stundenkilometer schnell werden, können also nicht über die Hausratversicherung geschützt werden (mehr zu S-Pedelecs siehe unten).

Gegen den Fahrraddiebstahl auf offener Straße kann man sich mit einer zusätzlichen „Fahrradklausel“ in der Hausratpolice versichern. Von den rund 27 Millionen Hausratversicherungen in Deutschland haben knapp die Hälfte die Fahrradklausel eingeschlossen. Der Vorteil dieser Klausel: War das E-Bike durch ein verkehrsübliches Schloss gesichert und wird es geklaut, ist der Schaden versichert.

Die Hausratversicherung erstattet im Schadenfall den sogenannten Wiederbeschaffungswert. Dieser Betrag bemisst, wie viel ein neues gleichwertiges Rad kostet. Die maximale Entschädigung wird in der Regel auf einen bestimmten Betrag festgelegt. So wird die Höchstentschädigung in der Regel auf einen bestimmten Prozentsatz oder eine vereinbarte Summe begrenzt. Je nach individuellem Tarif kann zudem eine Selbstbeteiligung fällig werden.

In älteren Verträgen findet sich häufig noch eine Nachtzeitklausel, die von 22-6 Uhr gilt. Das Fahrrad ist dann mitversichert, wenn es in dieser Zeit in Gebrauch war – beispielsweise, wenn es während eines Kinobesuches fest angeschlossen abgestellt wird.  

Welche Versicherung benötigen S-Pedelecs?

Speed-Pedelecs, auch S-Pedelecs genannt, haben eine höhere Motorleistung und werden bis zu 45 Stundenkilometer schnell. Für sie gelten andere Regeln. Wie auch für Mofas und Mopeds ist für S-Pedelecs gesetzlich eine Kfz-Haftpflichtversicherung vorgeschrieben. Mit einer Kaskoversicherung sind sie auch bei einem Diebstahl geschützt. Schäden, die beispielsweise durch Brand, Hagel oder einer Explosion am Pedelec entstehen, lassen sich mit einer Kaskoversicherung ebenfalls versichern.

Checkliste Fahrraddiebstahl: Diese Informationen helfen bei der Schadensmeldung

Ist das Rad bzw. Pedelec weg, sollte der Diebstahl bei der Polizei gemeldet werden und – bei bestehendem Versicherungsschutz – dem Hausrat- bzw. Fahrradversicherer. Diese Informationen helfen dabei:

  • Bewahren Sie die Rechnung über den Fahrradkauf auf.
  • Notieren Sie die Rahmennummer und die Angaben die auf dem Typenschild des Akkus/Motors stehen.
  • Halten Sie eindeutige Kennzeichen fest: Marke, Farbe, Zubehör usw.
  • Fotografieren Sie Ihr Fahrrad. 

E-Bike-Versicherung: Eigenständige Police, größerer Schutz

E-Bike-Versicherungen haben sich zu einer Art Vollkaskoversicherung fürs wertvolle Zweirad entwickelt. Ihr Versicherungsschutz geht weit über die Leistungen der Hausratversicherung hinaus. Längt geht es nicht mehr „nur“ um Diebstahl. Und: Diese Versicherungen sind speziell auf die Technik und auch den Wert der Räder zugeschnitten.

E-Bike-Versicherungen decken unter anderem folgende typische Risiken ab: 

  • Unfall- oder Sturzschäden
  • Diebstahl, Einbruchdiebstahl oder Raub
  • Beschädigung durch Vandalismus
  • Akku-Defekte wie Feuchtigkeits- und Elektronikschäden
  • Brände und Kurzschlüsse
  • Typische Naturgefahren wie Sturm, Hagel oder Überschwemmung 


Manche Versicherer übernehmen auch Schäden durch Material, Produktions- oder Konstruktionsfehler, die nach der gesetzlichen Gewährleistungspflicht entstehen. Häufig ist in diesen Tarifen auch das E-Bike-Zubehör wie etwa Taschen, Schlösser oder Sättel versichert. In bestimmten Premium-Tarifen einzelner Versicherer sind sogar die Kosten für verschlissene Reifen und Bremsen versichert. Ebenfalls von Vorteil für Radfahrer: Viele E-Bike-Versicherungen verzichten auf eine Selbstbeteiligung nach einem Schaden.

Sowohl bei E-Bikes und Pedelecs als auch bei hochwertigen Fahrrädern gilt: Je teurer das Fahrrad, desto eher ist eine eigenständige Versicherung ratsam. Der Grund: Eigenständige Fahrrad- und E-Bike-Versicherungen beinhalten in der Regel höhere Versicherungssummen und einen breiteren Deckungsumfang. Die Entschädigungssumme richtet sich hierbei nicht wie bei der Hausratversicherung nach der Versicherungssumme, sondern nach dem tatsächlichen Wert des versicherten Fahrrads. Logischerweise ist bei teuren neuen E-Bikes das finanzielle Risiko – etwa bei einem einfachen Diebstahl – am größten. Hier lohnt sich eine E-Bike-Versicherung am meisten.

Wie schütze ich mein Bike vor Dieben?

Mit diesen zwei Tipps erschweren Sie Dieben die Arbeit:

  • Lassen Sie Ihr Fahrrad bei der Polizei kostenfrei durch eine Codierung erfassen. Dadurch wird der Weiterverkauf gestohlener Räder erschwert.
  • Verwenden Sie ein geeignetes und geprüftes Fahrradschloss und schließen Sie ihr Bike immer an einem festen Gegenstand an.

Der Fahrrad-Schutzbrief: Die Pannenhilfe fürs E-Bike

Versicherungskunden kennen den Schutzbrief bislang vom Auto. Zusätzlich zur Kfz-Versicherung können Autofahrer einen Schutzbrief für ihren Wagen abschließen, der ihnen zum Beispiel bei Pannen weiterhilft. Das gleiche Prinzip gibt es nun auch für Fahrräder bzw. E-Bikes. Je nach Tarif können bestimmte Leistungen bereits direkt in der E-Bike-Versicherung enthalten sein, oder aber sie werden über den Schutzbrief angeboten - sozusagen als Add-On zum E-Bike-Schutz.

Typische Schutzbriefleistungen sind zum Beispiel: 

  • Pannenhilfe und Abschleppdienst
  • Notfall-Hotline
  • Rücktransport des Rades
  • Organisation der Weiter- und Rückfahrt
  • Leih- bzw. Mietfahrrad
  • Fahrradrücktransport
  • Ersatzfahrrad
  • Übernachtungskosten 

Schutzbriefe fürs E-Bike bilden eine sinnvolle Ergänzung zum Versicherungsschutz, die etwa bei längeren Touren oder auch im Ausland in Notsituationen weiterhelfen.

Überblick: Was Pedelecs, S-Pedelecs und E-Scooter unterscheidet

Pedelec

S-Pedelec

E-Scooter
Technik

Höchstgeschwindigkeit

25 km/h

45 km/h

20 km/h

Motorleistung

max. 250 Watt

max. 500 Watt

max. 500 Watt

Fahrzeugart

Fahrrad

Kleinkraftrad

Elektro- Kleinstfahrzeug

Straßenverkehr

Betriebserlaubnis erforderlich

Nein

Ja

Ja

Helmpflicht

Nein

Ja

Nein

Kennzeichenpflicht

Nein

Ja
(Versicherungs-Kennzeichen)
Ja
(Versicherungs-Plakette)

Führerscheinpflicht

Nein

Ja
(Klasse AM)

Nein

Altersbeschränkung

Nein

Ja
(Mindestalter 16 Jahre)
Ja
(Mindestalter 14 Jahre)

Fahren auf dem Radweg

Ja

Nein

Ja

Versicherungsschutz

Versicherungspflicht

Nein

Ja

Ja

Welche Versicherung leistet bei Schäden Dritter?

Private Haftpflichtversicherung

Kfz-Haftpflichtversicherung

Kfz- Haftpflichtversicherung

Welche Versicherung leistet bei einem Diebstahl?

Hausrat-
versicherung
Kasko-
versicherung
Kasko-
versicherung
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