Klimawandel-Check
Fragen & Antworten
-
Wie sollte ich mein Haus bzw. meine Wohnung versichern?
Wohngebäude- oder Hausratversicherung allein reichen nicht aus. Nur der Zusatzbaustein „erweiterte Naturgefahren“ (Elementarschäden) bezahlt bei Starkregen und Hochwasser. Wer Schäden nicht aus eigener Tasche begleichen will, muss sich jetzt versichern. Denn der Staat hilft im Notfall grundsätzlich nicht mehr. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben beschlossen, dass nur noch derjenige mit staatlicher Unterstützung rechnen kann, der sich „erfolglos um eine Versicherung bemüht hat.“
-
Was sollten Hausbesitzer jetzt tun?
Prüfen Sie Ihre bestehende Gebäudeversicherung! Brauchen Sie Hilfe bei der Frage, ob Sie ausreichend versichert sind? Mathias Zunk, Verbraucherexperte des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, unterstützt Sie gern: verbraucher@gdv.de / 0800 – 3399399.
-
Wer ist besonders gefährdet?
Tatsächlich kann Starkregen jeden treffen. Es spielt kein Rolle, ob ein Fluss in der Nähe ist oder das Haus auf der Bergkuppe steht. Starkregen und Überschwemmungen sind nicht auf bestimmte Regionen begrenzt, sie können in allen Bundesländern auftreten. Die meisten Schäden durch extreme Niederschläge entstehen zwischen Mai und September.
Klimawandel-Check: Wir sind nicht auf Naturkatastrophen vorbereitet
-
Der Klimawandel ist jetzt
Der Klimawandel ist vor unserer Haustür angekommen. Aktuelle Umfragen zeigen jedoch, dass die Risiken des Klimawandels in Deutschland unterschätzt werden. Zeit, gegenzusteuern und aufzuklären.
Die Fridays-for-Future-Bewegung drängt weltweit auf ein entschlosseneres Handeln beim Klimaschutz, auch weil uns die Auswirkungen der Klimaveränderungen in den letzten Jahren so drastisch vor Augen geführt werden. Der Klimawandel lässt sich global messen und lokal beobachten. Kommunen, Versicherer aber auch jeder Einzelne von uns sind gefordert. Denn Hausbesitzer in Deutschland sind mit Wetterextremen und entsprechenden Schäden konfrontiert, deren Intensität und Regelmäßigkeit vor wenigen Jahren noch undenkbar schienen.
Metereologen und Klimaforscher gehen davon aus, dass wir künftig mit mehr extremen Wetterphasen rechnen müssen. Konkret bedeutet das für uns: Mehr und heftigere Stürme, häufigere Phasen von Trockenheit und Dürre sowie vor allem mehr Regen. Die Erklärung dafür: Je höher die Lufttemperatur, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen. Gerade das Risiko für Überschwemmungen durch Starkregen ist in unserem Breiten relativ verbreitet und kann in allen Regionen auftreten.
-
Hausbesitzer wiegen sich in falscher Sicherheit
Klimabedingte Schäden verschwinden meist zügig aus unserem kollektiven Gedächtnis: Wirbelstürme und Überschwemmungen – hat es bei uns noch nie gegeben. Schmelzende Polkappen – weit weg. Waldbrände – sicher, aber nicht vor meiner Haustür. Im Risikobewusstsein vieler Menschen ist die veränderte Gefährdungslage durch die globale Erwärmung noch nicht angekommen.
Repräsentative Umfragen belegen: Rund zwei Drittel der Eigenheimbesitzer sind überzeugt, nie von Überschwemmungen oder Hochwasser betroffen zu sein. Die Folgen von Naturkatastrophen zu verdrängen ist einfacher, als sich den Risiken zu stellen und zu handeln. Viele Hausbesitzer wiegen sich nach wie vor in falscher Sicherheit:
1. Sie gehen davon aus, dass Überschwemmungen nur Häuser an Flüssen treffen.
2. Sie glauben irrtümlich, ihr Haus sei über die Wohngebäudeversicherung rundum finanziell abgesichert. Dabei leistet diese nur bei Sturm und Hagel, nicht aber bei Starkregen.
Ein weiterer Irrtum: Viele Hausbesitzer gehen nach einem Schaden davon aus, dass der Staat ihnen zur Seite springt. Auf Staatshilfen lässt sich jedoch nicht (mehr) hoffen: Die Ministerpräsidenten der Länder verständigten sich 2018 darauf, Hilfsgelder nur noch an jene auszuzahlen, die sich erfolglos um eine Versicherung bemüht haben oder denen ein Versicherungsangebot zu wirtschaftlich unzumutbaren Bedingungen angeboten wurde.
-
Versicherung gegen Naturkatastrophen? Fehlanzeige!
Knapp elf Millionen Wohngebäuden fehlt der entscheidende Versicherungsschutz vor Überschwemmung. In Deutschland sind lediglich 43 Prozent der Gebäude gegen Naturgefahren wie Hochwasser und Überschwemmung versichert. Die höchste Versicherungsdichte gegen Naturgefahren besteht mit 94 Prozent in Baden-Württemberg. Das hat historische Gründe: Bis zum Jahr 1993 bestand hier eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden. Am niedrigsten ist die Versicherungsdichte in Bremen, Niedersachsen und Hamburg.
Diese Zahlen scheinen Hausbesitzer wenig zu beeindrucken. Über 90 Prozent von ihnen gehen davon aus, umfassend gegen Naturgefahren abgesichert zu sein. Schlägt die Natur zu, müssen sie die finanziellen Folgen des Schadens alleine stemmen: Sie bleiben auf den Sanierungs- und Reparaturkosten sitzen – ganz abgesehen vom möglichen Totalverlust des Hauses.
-
Versicherung an Klimawandel anpassen
Mit dem Klimawandel-Check sollen Hausbesitzer für die Gefahren von Wetterextremen nachhaltig sensibilisiert und dazu motiviert werden, ihre vorhandene Wohngebäudeversicherung an die Auswirkungen der Erderwärmung anzupassen. In vielen älteren Verträgen sind oft nur die Naturgefahren Sturm oder Hagel versichert, nicht jedoch Starkregen und Hochwasser. Ihnen fehlt der Zusatzbaustein Naturgefahrenversicherung, in der Fachsprache Elementarschadenversicherung genannt.
Was leistet die erweiterte Naturgefahrenversicherung?
Die erweiterte Naturgefahrenversicherung ("Elementarschadenversicherung") schützt Eigentümer und Mieter vor den finanziellen Folgen von Naturereignissen. Versichert sind – je nach Vertrag – das Gebäude und/oder das Eigentum gegen folgende Risiken:
- Starkregen/Überschwemmung/Rückstau
- Hochwasser
- Schneedruck
- Lawinen/Erdrutsch
- Erdsenkung
- Erdbeben
- Vulkanausbruch
Wie kann ich die erweiterte Naturgefahrenversicherung abschließen?
Die erweiterte Naturgefahrenversicherung wird als optionaler Zusatzbaustein zur Wohngebäude- und Hausratversicherung angeboten und kann auch nur in Kombination mit einer dieser beiden Versicherungen abgeschlossen werden. Immer mehr Versicherer gehen hier einen Schritt weiter: Sie bieten die Hausrat- und Wohngebäudeversicherung bereits inklusive der erweiterte Naturgefahrenversicherung an. Wer sie nicht nutzen möchte, muss sie gezielt abwählen.
Alle Versicherer, die Naturgefahrenschutz anbieten, finden Mieter und Hausbesitzer in dieser Übersicht.