FAQ zum Naturgefahren-Check

  • Warum dieses Tool?

    Mit dem „Naturgefahren-Check“ können Immobilienbesitzer und Mieter ihr individuelles Naturgefahrenrisiko ermitteln. Nach Eingabe der Postleitzahl erfahren sie, welche Schäden Unwetter am eigenen Wohnort ausgelöst haben: wie viele Gebäude waren im letzten Jahr in ihrem Bundesland betroffen, wie hoch sind die teuersten Schäden durch Starkregen, Sturm oder Hagel in ihrer Region und welche Hochwassergefahr besteht in ihrem Postleitzahlengebiet. Der Naturgefahren-Check zeigt die finanzielle Tragweite von Unwettern konkret am Wohnort der Menschen. So können sie ihr Risiko besser bewerten und Schlussfolgerungen ziehen – etwa ihren Versicherungsschutz überprüfen oder Schutzmaßnahmen umsetzen.

    Datenbasis für den Naturgefahren-Check: 

    • Schadenaufwand in der Sachversicherung 2021 je Bundesland, Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)
    • Starkregenschäden an Wohngebäuden 2002 bis 2021 je Regierungsbezirk, Quelle: GDV
    • Sturm- und Hagelschäden an Gebäuden 2002 bis 2020 je Landkreis, Quelle: GDV
    • Hochwassergefahr: höchste im Postleitzahlengebiet vorhandene Gefährdung; Datengrundlage in Zusammenarbeit mit IAWG; Ingenieurhydrologie, Angewandte Wasserwirtschaft und Geoinformatik und den Angaben der Bundesländer
    • Versicherungsdichte Elementarschadenversicherung, Schätzung 2022


    Der Naturgefahren-Check liefert Informationen für Verbraucher. Eine Verwendung des Tools oder der Daten für andere Zwecke ist nicht gestattet. Insbesondere sind kommerzielle, automatisierte oder systematische Abfragen von Daten oder die Erstellung von Kopien des Datenbestandes nicht gestattet. 

  • Unwetter: Nur eine kleine Laune der Natur?

    Wenn das Wetter extrem wird, gibt es kein Entrinnen. Das Auto vor dem nahenden Gewitter mit Hagel in Sicherheit zu bringen klappt meist nicht. Gebäude müssen per se jedem Unwetter trotzen - egal ob Sturm oder Hochwasser. Ein bewussterer Umgang mit den Risiken durch Extremwetter ist notwendig - der Klimawandel beschleunigt die Dringlichkeit.

    Metereologen und Klimaforscher prognostizieren, dass wir häufiger mit Extremwetter rechnen müssen. Konkret bedeutet das für uns: Mehr und heftigere Stürme und Gewitter, häufigere Phasen von Trockenheit und Dürre und - leicht überraschend - vor allem mehr Regen. Die Erklärung für stärkere Niederschläge ist jedoch einfach: Je höher die Lufttemperatur, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen - und in Form von Regen wieder zu Boden fallen lassen. Gerade das Risiko für Überschwemmungen durch Starkregen ist in Deutschland relativ verbreitet und kann überall auftreten.

  • Was die Folgen von Unwettern kosten

    Die Unwetterschäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe, Industrie und Autos beliefen sich im Jahr 2022 auf 4,3 Milliarden Euro. Im langjährigen Durchschnitt entstehen in Deutschland jedes Jahr Unwetterschäden von rund 4,2 Milliarden Euro, die Versicherungen übernehmen.

    Insgesamt leisten die Sachversicherer 2022 drei Milliarden Euro für Sturm- und Hagelschäden und weitere 400 Millionen Euro für Schäden durch weitere Naturgefahren wie Überschwemmungen durch Starkregen oder Hochwasser. In der Kraftfahrtversicherung liegt 2022 mit 335.000 Schäden durch Naturgefahren in Höhe von 900 Millionen Euro leicht unter dem langjährigen Durchschnitt von einer Milliarde Euro.

  • Starkregen, Sturm & Hagel: Flächendeckende Unwetterschäden

    Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und der Deutsche Wetterdienst (DWD) haben in einem mehrjährigen Forschungsprojekt untersucht, wie viele Schäden durch Starkregen in jüngster Zeit entstanden sind. Das Ergebnis: Zwischen 2002 und 2017 haben extreme Regenfälle bundesweit knapp 1,3 Millionen Schäden an Wohngebäuden verursacht. Diese Unwetterschäden belaufen sich auf insgesamt 6,7 Milliarden Euro. Die Beseitigung der Folgen kostete betroffene Hausbesitzer deutschlandweit durchschnittlich 5.293 Euro. 

    Die Untersuchung zeigt deutlich, dass Starkregen ein flächendeckendes Phänomen ist. Es spielt kein Rolle, ob ein Fluss in der Nähe ist oder das Haus auf der Bergkuppe steht. Starkregen und Überschwemmungen, häufig begleitet durch starke Gewitter, sind nicht auf bestimmte Regionen begrenzt, sie treten überall auf. „Jeder Ort in Deutschland ist quasi gleich stark von solch gefährlichen Regenmengen bedroht“, sagt Andreas Becker vom DWD. „Gegenden, die im Untersuchungszeitraum nur wenige Schäden durch Starkregen erlebten, haben bislang schlicht Glück gehabt.“ Gerade die kurzen, heftigen Niederschläge haben besonders gravierende Folgen.

    Die meisten Schäden durch extreme Niederschläge entstehen zwischen Mai und September. Stürme haben hingegen ihre Hauptsaison im Winterhalbjahr. 2021 entstanden versicherte Sturmschäden in Höhe von zwei Milliarden Euro.

    Gut zu wissen für Hausbesitzer: Auch in älteren Wohngebäudeversicherungen sind Sturmschäden mitversichert. Über 90 Prozent der Hausbesitzer in Deutschland sind gegen Sturm und Hagel versichert. Bei Sturmschäden zahlt die Versicherung ab Windstärke acht, bei Hagelschäden spielt die Sturmstärke keine Rolle. Die Wohngebäudeversicherung deckt ebenfalls Schäden durch Blitzschlag und Brände ab.

  • Versicherung: Wie sollte ich meine Immobilie schützen?

    Viele Hausbesitzer wiegen sich in falscher Sicherheit: Sie glauben irrtümlich, ihr Haus sei rundum gegen alle Unwetterschäden über die bestehende Gebäudeversicherung abgesichert. Dabei zahlt diese zwar bei Sturm und Hagel, nicht aber bei Hochwasser und Starkregen. Rund elf Millionen Häusern in Deutschland fehlt der entscheidende Schutz, vor allem bei älteren Verträgen. Ihre Besitzer müssen Schäden aus eigener Tasche zahlen. Lücken im Vertrag lassen sich schließen, der eigene Versicherer, Vermittler oder Berater helfen dabei.  

    Für Schäden durch Starkregen oder Hochwasser brauchen Hausbesitzer den Zusatzbaustein „erweiterte Naturgefahren“ (Elementarschäden) zur Hausrat- bzw. Wohngebäudeversicherung. Wer Schäden nicht aus eigener Tasche begleichen will, muss diesen Zusatzschutz in der bestehenden Versicherung ergänzen. Denn der Staat hilft im Notfall grundsätzlich nicht mehr. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben beschlossen, dass nur noch derjenige mit staatlicher Unterstützung rechnen kann, der sich „erfolglos um eine Versicherung bemüht hat.“

    Die höchste Versicherungsdichte gegen Unwetterschäden besteht mit 94 Prozent in Baden-Württemberg. Das hat historische Gründe: Bis zum Jahr 1993 bestand hier eine Pflicht, eine Versicherung gegen Elementarschäden abzuschließen. Am niedrigsten ist die Versicherungsdichte in Bremen, Niedersachsen und Hamburg.

  • Was deckt die Elementarschadenversicherung ab?

    Die erweiterte Naturgefahrenversicherung, auch Elementarschadenversicherung genannt, schützt Eigentümer und Mieter vor den finanziellen Folgen bei Unwettern. Diese Versicherung leistet bei Schäden durch: 

    • Starkregen/Überschwemmung/Rückstau
    • Hochwasser
    • Schneedruck
    • Lawinen/Erdrutsch
    • Erdsenkung
    • Erdbeben

    Versichert sind – je nach Vertrag – das Gebäude und/oder das Eigentum.

  • Wohin kann ich mich wenden?

    Hausbesitzer und Mieter sollten ihre bestehende Gebäude- und Hausratversicherung prüfen, ob mögliche Unwetterschäden darüber versichert sind. Alle Versicherungen, die Naturgefahrenschutz anbieten, finden Sie in dieser Übersicht.

    Haben Sie die richtige Versicherung für Ihr Hab und Gut? Mathias Zunk, Verbraucherexperte des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, unterstützt Sie gern und beantwortet kostenlos Ihre Fragen:

    verbraucher@gdv.de / 0800 – 3399399.