Blitzeinschlag: So sind Sie richtig versichert

Wohnen

Welche Versicherung zahlt nach einem Blitzeinschlag und welche nach einem Überspannungsschaden? Der Überblick für Hausbesitzer und Mieter.

15.07.2019

Blitzeinschlag: Welche Versicherung zahlt?

Nach einem Blitzeinschlag übernimmt die Wohngebäudeversicherung Schäden am Dach oder Mauerwerk. Gedeckt sind auch Aufräumarbeiten und die Sicherung des Grundstücks. Schäden an beweglichem Eigentum in der Wohnung oder im Haus – etwa Computer, Fernseher oder andere technische Geräte – trägt die Hausratversicherung.


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Wie sind Überspannungsschäden versichert?

Nicht immer ist der Blitzschlag direkt für die Schäden verantwortlich. Häufig werden elektronische Geräte durch hohe Überspannung beschädigt. Während eines Gewitters kommt es zu gewaltigen elektrischen Entladungen. Gefährlich wird es vor allem dann, wenn hohe Überspannungen über den Netzanschluss oder die Antenne ins Haus gelangen. Man spricht dann von Überspannungsschäden. Besonders gefährdet sind Geräte mit elektronischen Bauteilen wie Fernseher, Computer, Drucker oder Telefon.


Überspannungsschäden sind nicht automatisch durch eine Wohngebäude- oder Hausratversicherung abgedeckt. Sie müssen zusätzlich versichert werden – meist über die Hausratversicherung. Nur Schäden an fest eingebauten elektrischen Installationen wie der Heizungssteuerung sind ein Fall für die Wohngebäudeversicherung.

Wie schütze ich mich vor Blitzeinschlägen?

  • Im Gebäude

    Ein Blitzableiter dient dem Schutz des Gebäudes. Er fängt den Blitz außen am Gebäude auf und leitet ihn zur Erde. Damit ist Ihr Gebäude von außen vor Schäden geschützt.

    Um Überspannungsschäden zu vermeiden, ist es empfehlenswert, bei Fernseher, Videorekorder, PC und Telefon nicht nur den Stromstecker zu ziehen, sondern auch Antennen-, Telefon- und Internetkabel. Denn: Sollte ein Blitz in der näheren Umgebung einschlagen, überträgt sich die hohe Spannung sowohl über Strom- als auch über Antennen- und Telefonleitungen.

  • Im Auto

    Autos bilden einen sogenannten „Faradayschen“ Käfig: Beim Einschlag in ein Fahrzeug fließt der Blitzstrom über die metallene Außenhaut zur Erde ab. Die Personen im Inneren sind sicher. Während eines Gewitters sollte das Auto deshalb nicht verlassen werden.

  • Im Freien

    Wer von einem Gewitter überrascht wird und keine Möglichkeit hat, sich in ein Gebäude zurückzuziehen, ist in Gefahr und sollte:

    • Auf den Fußballen und mit eng zusammen stehenden Füßen in die Hocke gehen, am besten in einer Mulde
    • Offenes Gelände, Berggipfel, Bäume, Türme, Masten, Antennen meiden. Achtung: Der Spruch „Buchen sollst du suchen, Eichen sollst du weichen“ ist Quatsch. Blitze schlagen in alle Baumarten ein.
    • Abstand halten: Mindestens zehn Meter zu Bäumen, mindestens 50 Meter von Überlandleitungen, mindestens einen, besser drei Meter von anderen Menschen
    • Gegenstände mit Metallteilen wie Regenschirme und Fahrräder, aber auch Zäune meiden
  • Im und auf dem Wasser

    Schwimmen bei Gewitter ist lebensgefährlich. Weil das Wasser elektrischen Strom hervorragend leitet, fließen auch in mehr als 100 Meter Entfernung vom Einschlagsort noch Ströme, die beim Schwimmer einen Schock auslösen und zum Ertrinken führen können.

    Auch auf Booten ist es gefährlich: Sie bilden auf der Wasserfläche Erhebungen und ziehen dadurch Blitze an – das gilt vor allem für Segelboote mit ihren Masten. Während eines Gewitters sollte man daher nicht auf dem Deck stehen bleiben, sondern sich mit geschlossenen Beinen möglichst tief ins Boot hinein hocken.

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