01.07.2022
Haus & Garten

So funk­tio­niert die Miet­kau­ti­ons­ver­si­che­rung

Eine Mietkautionsversicherung schont den Geldbeutel von Mietern und Gewerbetreibenden. Was eine Mietkautionsversicherung genau leistet und in welchen Fällen sie sinnvoll ist: Der Überblick.

Ist die Tinte auf dem Mietvertrag für die neue Wohnung getrocknet, wird es in der Regel teuer. Erste Monatsmiete, Mietkaution und möglicherweise die Maklerprovision verschlingen auf einen Schlag mehrere tausend Euro. Die finanzielle Belastung lässt sich oft jedoch senken: mit einer Bürgschaft, die nicht nur Banken, sondern auch Versicherer in Form einer Mietkautionsversicherung anbieten.


Vermieter verlangen in der Regel eine Mietkaution von bis zu drei Monatskaltmieten. Sie dient ihnen als Sicherheit für den Fall, dass der Mieter mit der Zahlung im Rückstand ist oder nach der Beendigung des Mietverhältnisses Schäden zu reparieren sind. Anstatt das Geld zu überweisen, können Mieter auch eine Kautionsversicherung stellen, die von immer mehr Wohnungseigentümern akzeptiert wird.


In dem Fall tritt die Mietkautionsversicherung als Bürge ein und kommt für etwaige Schäden oder Mietrückstände auf. Wenn der Vermieter die vereinbarte Kautionssumme oder einen Teil der Mietkaution anfordert, wird der Mieter informiert und hat Gelegenheit zu widersprechen. Geschieht dies nicht, zahlt der Versicherer den fälligen Betrag an den Vermieter. Die Summe stellt der Versicherer dann dem Mieter in Rechnung.


Mietkautionsversicherung schont den Geldbeutel

Die Vermieter haben mit der Kautionsversicherung die gleiche Sicherheit wie bei einer Barkaution, müssen sich aber nicht um die Verwaltung des Geldes kümmern. Die Mieter wiederum können sicher sein, dass ihr Geld bei einer möglichen Insolvenz des Vermieters nicht verloren geht. Vor allem aber schonen sie ihren Geldbeutel. Sie haben stattdessen das Geld zur freien Verfügung und können zum Beispiel Möbel für die neue Wohnung kaufen.


Umsonst ist das Angebot allerdings nicht. Mieter zahlen einen jährlichen Beitrag, der in der Regel bei rund fünf Prozent der Kautionssumme liegt, die im Mietvertrag festgeschrieben ist. Für 1.000 Euro Kaution sind das rund 50 Euro. Dieser Betrag wird beim Auszug auch nicht vom Anbieter erstattet. Dennoch kann es sinnvoll sein, den Betrag zu investieren. Wer zum Beispiel für die Waschmaschine oder für neue Möbel einen Kredit aufnehmen muss, weil das dafür nötige Geld auf dem Kautionskonto liegt, zahlt meist höhere Zinsen.


Nicht alle Mieter und Vermieter wissen um Mietkautionsversicherungen

In der Wirtschaft sind Mietkautionsversicherungen und Kautionsbürgschaften seit Langem üblich. Schließlich müssen Gewerbetreibende bis zu eine Jahresmiete als Kaution aufbringen - gerade für kleinere Betriebe ein echtes Liquiditätsthema. Bei Hotels in guten Lagen geht es beispielsweise gleich um Millionenbeträge. Doch selbst der Ein-Mann-Kiosk setzt eine Mietkautionsversicherung ein, um das frei verfügbare Kapital für Investitionen nutzen zu können. Unternehmen können mit dem freien Kapital häufig mehr erwirtschaften, als sie an Gebühren bezahlen müssen.


Die Mietkautionsversicherung ist jedoch nicht allen privaten Vermietern in Deutschland bekannt - im Gegensatz beispielsweise zur Schweiz. In Deutschland sollten sich Mieter vor dem Abschluss einer Kautionsversicherung beim neuen Vermieter erst einmal erkundigen, ob er mit einer Mietkautionsversicherung einverstanden ist. Denn einen Anspruch, die Mietsicherheit auf diese Weise zu stellen, haben sie gegenüber den Vermietern nicht.


Online-Abschluss bei Mietkautionsversicherung möglich

Abschließen lässt sich eine Mietkautionsversicherung leicht und unkompliziert per Online-Antrag. Auch die Auflösung des Vertrages läuft automatisch: Zieht der Mieter aus und kündigt den Vertrag, muss der Vermieter nur die Bürgschaftsurkunde an die Versicherung zurücksenden. Damit endet die Mietkautionsversicherung. Bei einem neuen Mietverhältnis kann wiederum eine neue Versicherung abgeschlossen werden.