54 Prozent der Beschäftigten in Deutschland erhalten Weihnachtsgeld. Das ergab eine Umfrage von Statista unter rund 63.000 Beschäftigten. Unter den Arbeitnehmern, die nach Tarifvertrag angestellt sind, haben 79 Prozent Anspruch auf Weihnachtsgeld. Ohne Tarifvertrag sind es lediglich 42 Prozent. Die Zahlung bei Tarifbeschäftigten beträgt laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 2747 Euro. Das bedeutet eine Steigerung um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Bei den meisten Beschäftigten fließt das Weihnachtsgeld in diesen Zeiten sicherlich in die Deckung der Lebenshaltungskosten. Gerade jetzt ist es umso wichtiger für das Alter privat vorzusorgen und das Weihnachtsgeld in die eigene Altersvorsorge zu investieren. Je nach Vorsorgeweg stehen Beschäftigten dafür unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung.
1. Mit dem Weihnachtsgeld die private Rente erhöhen
Private Rentenversicherungen können durch Einmalzahlungen aufgestockt werden. In der Regel reicht dafür eine normale Überweisung. Wer unsicher ist, kann seinen Vermittler oder Versicherer fragen. Wer sein Weihnachtsgeld in eine Einmalzahlung steckt, hat dadurch zwei Vorteile:
- Der Zinseszinseffekt beim Sparen wird dadurch verstärkt.
- Langfristig steigt dadurch die Altersrente.
Auch Sparer mit einer Riester-Rente können durch eine Einmalzahlung ihre Rente verbessern. Vor allem für Sparer, die im letzten Jahr eine Gehaltserhöhung bekommen haben, lohnt sich eine Sonderzahlung. Der Grund: Um die volle staatliche Förderung in Form von Zulagen zu bekommen, müssen vier Prozent des Vorjahresbruttoeinkommens abzüglich der Zulagen im laufenden Jahr eingezahlt werden. Je nach Einkommen können sich daraus auch steuerliche Vorteile ergeben. Faustformel hierbei: Je höher das zu versteuernde Einkommen, desto größer ist meistens der Steuervorteil durch die Riester-Rente.
2. Weihnachtsgeld für betriebliche Altersversorgung nutzen
Arbeitnehmer mit einer betrieblichen Altersversorgung können ihr Weihnachtsgeld für die Entgeltumwandlung einsetzen und damit ihre Ansprüche bei der Betriebsrente erhöhen. Bis zu 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (West) können Arbeitnehmer jedes Jahr in ihre Betriebsrente investieren. Dieser Betrag kann steuer- und sozialabgabenfrei in eine Direktversicherung, eine Pensionskasse oder einen Pensionsfonds eingezahlt werden.
Betriebsrenten werden zudem auch auf unterschiedlichste Art und Weise staatlich gefördert. Arbeitnehmer profitieren seit Kurzem etwa von Zuschüssen des Arbeitgebers, einer stärkeren Förderung von Geringverdienern sowie höheren Freibeträgen in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der Grundsicherung (mehr Infos). Neu ab 2022 ist in der betrieblichen Altersversorgung, dass Arbeitgeber nun auch bestehende Entgeltumwandlungen ihrer Beschäftigten bezuschussen müssen.
3. Für Selbstständige: Steuervorteile der Basisrente ausschöpfen („Rürup-Rente“)
Die Basisrente – auch Rürup-Rente genannt – ist prinzipiell auf die schwankenden Einkommensverhältnisse von Selbstständigen ausgerichtet. Außerplanmäßige Extrazahlungen sind bei einer Basisrente nichts Ungewöhnliches. Selbstständige können sich das zu Nutze machen, sofern sie am Ende des Jahres Überschüsse erwirtschaftet oder Sonderzahlungen erhalten haben. Beiträge für eine private Basisrente erkennt das Finanzamt als Sonderausgaben an.
Auch für sie gilt: Mit einer Sonderzahlung erhöhen sie ihre Altersrente und können so die steuerliche Förderung bestmöglich ausschöpfen.