Saisonkennzeichen: Wie Auto- und Motorradfahrer Geld und Zeit sparen

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Wer sein Cabrio oder Motorrad nur im Sommer fährt, kann für sein Fahrzeug ein Saisonkennzeichen beantragen. Welche Vorteile Saisonkennzeichen haben und was speziell für den Versicherungsschutz gilt - alle Antworten auf einen Blick.

26.11.2021

Was sind Saisonkennzeichen?

Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen dürfen nur in einem bestimmten Zeitraum unterwegs sein. Welcher Zeitraum das ist, zeigen die Zahlen am rechten Rand des Kennzeichens an. Steht auf dem Saisonkennzeichen etwa oben eine 4 und unten eine 10, ist das Kennzeichen von Anfang April bis Ende Oktober gültig.

Saisonkennzeichen eignen sich besonders für Fahrzeuge, die nicht das ganze Jahr gebraucht werden, wie etwa Cabrios, Motorräder, Wohnwagen oder Oldtimer.

Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes waren 2021 mehr als 2,5 Millionen Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen zugelassen. Motorräder machten mit rund 1,3 Millionen Stück den größten Anteil aus. 60 Prozent der Pkw mit Saisonkennzeichen sind Cabrios oder Wohnmobile. 1997 wurde das Saisonkennzeichen eingeführt, seitdem wächst die Zahl der Autos und Motorräder, die damit unterwegs sind, kontinuierlich.

Welche Vorteile haben Saisonkennzeichen?

Wer eine Zulassung mit Saisonkennzeichen in Erwägung zieht, sollte sich folgender Vorteile bewusst sein:

  • Das Fahrzeug braucht nicht immer wieder neu bei der Zulassungsstelle an- und abgemeldet werden.
  • Die Kfz-Steuer wird nur für die Monate berechnet, in der das Fahrzeug gefahren werden darf. Damit fallen weniger Steuern an als bei einer ganzjährigen Zulassung.
  • Das gleiche gilt für die Versicherungsbeiträge: Sie sind ebenfalls geringer als bei einer ganzjährigen Zulassung.

In welchem Zeitraum dürfen Saisonkennzeichen genutzt werden?

Die gewünschte Nutzungsdauer kann der Fahrzeughalter selbst bestimmen. Diese beträgt mindestens zwei bis maximal elf volle Monate und muss immer zum Ersten eines Monats beginnen.

Die Nutzungsdauer wird im Fahrzeugschein und auf dem Kennzeichen vermerkt. Das Saisonkennzeichen kann in dem vorgesehenen Zeitraum jedes Jahr verwendet werden, solange das Auto zugelassen und versichert ist. Der erneute Gang zur Kfz-Zulassungsstelle wird dadurch überflüssig.

Gut zu wissen: Die Gültigkeit der Kennzeichen und der Versicherungsschutz erlöschen nicht, sondern ruhen nur bis zum Start der nächsten Saison.

Knapp die Hälfte aller Saisonkennzeichen wurden laut Kraftfahrtbundesamt für 7 Monate ausgegeben (Stand: 2021). Ein knappes Drittel aller Saisonkennzeichen gilt für acht Monate, gut jedes zehnte für sechs Monate.

Wie werden Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen versichert?

Selbstverständlich brauchen auch Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen eine Kfz-Versicherung. Innerhalb der Saison gelten die ganz normalen Bedingungen der Kfz-Haftpflichtversicherung und - falls vorhanden - der Teil- oder Vollkaskoversicherung.


Was gilt für den Versicherungsschutz außerhalb der Saison?

Was viele nicht wissen: Außerhalb der Saison besteht eine beitragsfreie Ruheversicherung. Dafür muss das Fahrzeug in einer Garage oder auf einem Abstellplatz stehen, der von einer sogenannten Umfriedung – also etwa durch einen Zaun, eine Hecke oder eine Mauer – vom öffentlichen Verkehrsraum getrennt ist. Dann gilt auch in dieser Zeit der Schutz der Kfz-Haftpflicht- und der Teilkaskoversicherung – obwohl kein Beitrag anfällt.

Hat der Halter also eine Kaskoversicherung abgeschlossen, ist sein Fahrzeug auch im Winter gegen Diebstahl, Feuer, Marderbisse sowie gegen Schäden durch Blitze, Stürme und Hagel versichert.

Wie werden die Beiträge für die Versicherung berechnet?

Zu Autos, die das ganze Jahr über zugelassen sind, gibt es einen entscheidenden Unterschied: Die Versicherungsbeiträge fallen nur für die Zeit an, in der das Auto bzw. Motorrad tatsächlich gefahren werden darf. Die Beitragsberechnung erfolgt also nach Anzahl der gefahrenen Monate. In den anderen Monaten läuft die Versicherung beitragsfrei als so genannte "Ruheversicherung" weiter. Versicherungsschutz besteht dann nur in einem „Einstellraum“, zum Beispiel einer Garage oder einem umfriedeten Abstellplatz, etwa einem geschlossenen Hofraum. Auf der Straße hat das Fahrzeug in der sogenannten Ruhephase nichts zu suchen, es darf auch nicht im öffentlichen Verkehrsraum geparkt sein.

Was ist der Unterschied zwischen Kfz-Haftpflicht, Teil- und Vollkaskoversicherung?

Die Kfz-Haftpflichtversicherung entschädigt die Unfallopfer einschließlich der Mitfahrer bis zur vereinbarten Versicherungssumme, die meist mehrere Millionen Euro beträgt. Diese Police ist gesetzliche Pflicht: Jedes Kraftfahrzeug, das sich auf öffentliche Straßen begibt, braucht eine solche Versicherung.


Wer sich vor den finanziellen Folgen eines Schadens am eigenen Auto schützen möchte, braucht eine Kaskoversicherung. Die Teilkaskoversicherung übernimmt beispielsweise Kosten für geklaute Radios oder Navigationsgeräte, Sturm- und Hagelschäden oder nach einem Autodiebstahl. In der Vollkaskoversicherung sind immer alle Leistungen der Teilkasko enthalten – sie geht aber noch darüber hinaus. Zusätzlich sind über die Vollkasko Schäden am eigenen Auto versichert, etwa nach einem selbst verursachten Unfall und bei Vandalismus.

Was gilt für den Schadenfreiheitsrabatt?

Wer das Fahrzeug mindestens sechs Monate versichert, profitiert im folgenden Jahr auch von einem höheren Schadenfreiheitsrabatt. Bei weniger als sechs Monaten verbessert sich der Schadenfreiheitsrabatt hingegen nicht.

Was muss ich außerhalb der Saison beachten?

In der sogenannten Ruhephase hat das Fahrzeug auf der Straße nichts zu suchen. Es darf hier weder bewegt noch geparkt werden. Der Halter muss das Fahrzeug in einer Garage oder auf einem Abstellplatz parken, der von einer sogenannten Umfriedung – also etwa durch einen Zaun, eine Hecke oder eine Mauer – vom öffentlichen Verkehrsraum getrennt ist.

Was ist der Unterschied zu Wechselkennzeichen?

Mit einem Wechselkennzeichen können zwei verschiedene Fahrzeuge angemeldet werden (>>mehr erfahren). Saisonkennzeichen gelten hingegen immer nur für ein Auto oder Motorrad.

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