Skiversicherung: Diesen Schutz brauchen Sie im Winterurlaub

Freizeit

Vom schweren Sturz bei der Abfahrt bis zum Diebstahl der Ski: Wenn im Skiurlaub etwas schief geht, sollten Wintersportler diese Versicherungen im Gepäck haben.

01.02.2023

1. Die Unfallversicherung: Gut geschützt im Skiurlaub

Jedes Jahr ereignen sich 38.000 Sportunfälle, für die private Unfallversicherer leisten. 8.000 dieser Unfälle passieren auf der Skipiste. Im Schnitt zahlen die Unfallversicherer rund 7.700 Euro je Skiunfall. Im Vergleich zu anderen Sportarten sind die Versicherungsleistungen bei Skiunfällen deutlich höher, da die Verletzungen meist komplizierter und langwieriger sind. Bei Verletzungen beim Reitsport sind es rund 6.900 Euro, beim Fußball knapp 5.200 Euro.


Laut Unfallversicherern kommt es bei Skiunfällen besonders häufig zu Muskel- und Bänderrissen, Zerrungen und Verrenkungen. Bei etwa 40 Prozent der Unfälle sind die Beine, bei 30 Prozent die Arme betroffen. Die Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) geht für die Saison 2021/2022 von insgesamt 37.000 bis 39.000 deutschen Skifahrern aus, die ärztlich versorgt werden mussten. Nach Auswertungen der ASU entstehen am Knie die häufigsten Verletzungen (28,1 Prozent) und bei jedem zehnten Skiunfall werden Hüfte und Oberschenkel in Mitleidenschaft gezogen. Bei Skifahrerinnen sind mit über 40 Prozent Knieverletzungen am häufigsten – bei Männern sind es hingegen nur knapp 19 Prozent Knieverletzungen.


Nach einem Skiunfall kann die private Unfallversicherung helfen. Sie bietet weltweiten Schutz rund um die Uhr und sichert dauerhafte Unfallfolgen finanziell ab. Wer regelmäßig in Skiurlaub fährt, für den eignen sich besonders Versicherungen, die auch für etwaige Rettungs- und Bergungskosten aufkommen. Zusätzlich vereinbarte Assistance- und Reha-Leistungen helfen verletzten Wintersportlern dabei, nach einem Unfall den Alltag zu bewältigen und schnell wieder auf die Beine zu kommen.


Wichtig zu wissen für junge Erwachsene: Für sie besteht über die gesetzliche Rentenversicherung häufig noch kein oder nur ein geringer Versicherungsschutz, sollten sie etwa nach einem Unfall nicht mehr arbeiten können. Auch die gesetzliche Unfallversicherung hilft nach Unfällen mit Ski oder Snowboard nicht weiter: Im Gegensatz zu einer privaten Versicherung zahlt die gesetzliche nur bei Arbeitsunfällen, nicht bei Unfällen in der Freizeit.

Gut zu wissen: Was leistet eine Unfallversicherung?

Die private Unfallversicherung springt ein, wenn ein Unfall in der Freizeit dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigungen (Invalidität) nach sich zieht oder sogar zum Tod führt. Auch Unfallfolgen, die nicht von Dauer sind, sind über eine Unfallversicherung versichert. Der Schutz dieser Versicherung gilt in der Regel rund um die Uhr und weltweit.


Private Unfallversicherungen können individuell nach den persönlichen Bedürfnissen und Hobbies jedes Einzelnen ausgestaltet werden. Diese Versicherung leistet in Form von:


  • Invaliditätsleistung (einmalige Leistung in Form einer Kapitalsumme)
  • Unfallrente
  • Todesfallleistung
  • Tagegeld, Krankenhaustagegeld
  • Übergangsleistung
  • kosmetischen Operationen

Besonders relevant für Skifahrer im Urlaub: Der Unfallversicherer übernimmt auch die Kosten für erforderliche Such-, Rettungs- und Bergungsleistungen und den Transport nach Hause oder in ein nahegelegenes Krankenhaus. Je nach Vertrag kann auch die Unterbringung von Angehörigen versichert sein. Oder die Versicherung steht in dieser Notsituation beratend zur Seite.

2. Die Haftpflichtversicherung: Wer anderen einen Schaden zufügt

Auch auf Skiern gilt der Grundsatz: Wer anderen einen Schaden zufügt, haftet dafür in unbegrenzter Höhe und mit seinem gesamten Vermögen. Skifahrer, die etwa auf einer Piste einen Crash verursachen, müssen dafür vollständig aufkommen - sei es für Sach-, Personen- oder Vermögensschäden. Ist beispielsweise ein Skilehrer von dem Unfall betroffen, der anschließend nicht mehr arbeiten kann, muss der Verursacher auch für dessen Verdienstausfall aufkommen.


Ohne den passenden Versicherungsschutz können nach einem Unglück auf Skiern schnell sehr hohe Kosten entstehen. Im schlimmsten Fall resultieren diese in einem hohen Schuldenberg. Die Haftpflichtversicherung sichert die finanziellen Folgen ab, die auf den Schadenverursacher zukommen können. Auf italienischen Skipisten ist seit 2022 eine Haftpflichtversicherung sogar vorgeschrieben.


Obwohl die Haftpflichtversicherung also ein Muss ist, verzichtet in Deutschland nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes etwa jeder sechste Haushalt auf diese wichtige Police. Das kann auch für den Geschädigten ein Risiko darstellen: Ist der Unfallverursacher nicht versichert und verfügt über keine sonstigen finanziellen Mittel, kann der Geschädigte seine Ansprüche nicht durchsetzen und bleibt auf seinem Schaden sitzen. Vor diesem Risiko schützt eine Forderungsausfall-Deckung, die einige Versicherungen als Bestandteil einer Privat-Haftpflichtversicherung anbieten. Sie übernimmt den Schaden für den Fall, wenn der eigentliche Verursacher keine Haftpflicht hat und selbst zahlungsunfähig ist.


3. Die Auslandskrankenversicherung: Wer übernimmt die Behandlungskosten im Winterurlaub?

Wer seinen Skiurlaub in Österreich, der Schweiz, Frankreich oder anderweitig im Ausland verbringt, sollte unbedingt eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen haben. Der Grund: Mit einer Auslandskrankenversicherung müssen Ski-Fans im Notfall die Behandlungskosten nicht selbst bezahlen. Ganz wichtig für alle, die im Ausland unterwegs sind: Die Versicherung übernimmt darüber hinaus auch einen medizinisch notwendigen Rücktransport nach Deutschland. Skifahrer sollten hier nicht allein auf die gesetzliche Krankenversicherung setzen. Weitere Informationen hierzu finden sich im Verbraucherportal des PKV


Welche Versicherungen nach einem schweren Unfall auf Ski die Rettungs- oder Bergungskosten übernehmen, etwa den Hubschrauber-Flug ins Krankenhaus, und was in den Alpenländern gilt, haben wir auf dieser Seite ausführlicher zusammengefasst.


4. Was bringen Skiversicherungen im Paket?

Wintersportler haben vor ihrem Skiurlaub auch die Möglichkeit, wichtige Versicherungen im Paket abzuschließen. Solche Skiversicherungen, in der Regel ein Bündel einzelner Policen, können zum Beispiel folgende Bausteine enthalten:


  • Haftpflichtversicherung
  • Unfallversicherung
  • Krankenversicherung
  • Rechtsschutz
  • sowie eine Geräteversicherung.


Die Geräteversicherung leistet etwa nach einem Diebstahl der Ski oder des Snowboards. Häufig erstreckt sich dieser Schutz bei Diebstahl auch auf gemietete Ski. Die Skiversicherung zahlt auch, wenn Ski oder Snowboard beschädigt werden oder gar brechen.

Kostenlose Versicherungsberatung bei Mathias Zunk
Haben Sie Fragen?

Versicherungskaufmann Mathias Zunk beantwortet Ihnen gerne Ihre Fragen rund um Vorsorge und Versicherungen.