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Sicher in den Urlaub: 9 Tipps, wie Sie Ihr Zuhause vor Einbrechern schützen

Wohnen

Tagsüber heruntergelassene Rollläden, übervolle Briefkästen oder fehlende Beleuchtung: All das deutet auf verlassene Häuser hin und lockt Kriminelle an. Ein paar Kniffe sorgen jedoch für mehr Sicherheit während des Urlaubs.

22.07.2025

Die Urlaubszeit ist für Einbrecher Hochsaison. Während die Bewohner entspannt am Strand liegen, wittern Kriminelle ihre Chance. Doch mit der richtigen Vorbereitung lässt sich das Einbruchsrisiko deutlich senken. Unser Ratgeber gibt Tipps, wie Sie Ihr Eigenheim effektiv sichern – mit technischen Mitteln oder dem Befolgen von ein paar einfachen Verhaltensregeln. Die Maßnahmen kosten deshalb auch gar nicht viel.

1. Informieren Sie ihre Nachbarn und bitten Sie sie um Unterstützung

Ein wachsames Umfeld schützt. Informieren Sie daher ihre Nachbarn über ihre Abwesenheit und vernetzen Sie sich mit ihnen – zum Beispiel über Chat-Gruppen oder Plattformen wie nebenan.de. Wenn den Anwohnern etwas Verdächtiges auffällt, können sie Sie schnell benachrichtigen – oder umgekehrt einen falschen Verdacht ausräumen.

Nachbarn können vor allem dabei helfen, den Anschein eines bewohnten Hauses zu erwecken (siehe nächsten Punkt). Ob es um die regelmäßige Leerung des Briefkastens geht, das Herausstellen der Mülltonnen oder das gelegentliche Hochziehen der Jalousien: Es muss einen geben, der es macht.

2. Lassen Sie ihr Haus bewohnt wirken

Einbrecher meiden Häuser, wenn jemand da ist. Oder zumindest da zu sein scheint. Sprich: Alles was dazu beiträgt, während des Urlaubs ein bewohntes Haus vorzugaukeln, dient der Abschreckung. Dafür kommen verschiedene Maßnahmen infrage, für die es teils die Hilfe von Nachbarn, Verwandten oder Freunden braucht:

  • Nutzen Sie – falls vorhanden – Zeitschaltuhren für das Licht, um abends das Haus zu beleuchten. Alternativ gehen auch smarte Steckdosen, an denen Stehlampen oder Strahler angeschlossen werden können. Solche Steckdosen kosten nicht viel und lassen sich mühelos auf fest verbaute Dosen draufstecken. 
  • Lassen Sie Rollläden tagsüber nicht unten. Nutzen Sie – falls vorhanden – die elektronische Programmierung oder bitten Sie Nachbarn oder Angehörige, die Rollläden morgens hochzuziehen und abends wieder runterzulassen.
  • Lassen Sie ihre Mülltonnen vom Nachbarn zu den Entleerungsterminen an die Straße stellen.
  • Falls Sie mit dem Auto unterwegs sind: Erlauben Sie doch ihren Nachbarn, in ihrer Einfahrt zu parken.
  • Vermeiden Sie überquellende Briefkästen. Lassen Sie ihren regelmäßig leeren oder richten Sie einen Nachsendeauftrag ein.

3. Verschließen Sie Türen und Fenster 

Fenster und Türen sind beim Einbruch die Schwachstellen Nummer eins. Achten Sie deshalb darauf, dass alle Türen und Fenster geschlossen sind, ehe Sie in den Urlaub aufbrechen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber gerade Fenster bleiben in der Eile und der Hektik vor der Abreise gern mal angekippt zurück. Tipp: Nehmen Sie sich trotz aller Hektik die Zeit für einen prüfenden Rundgang durchs Haus oder die Wohnung.

Wichtig: Wohnungstüren sollten bei längerer Abwesenheit immer so häufig abgeschlossen sein, wie es technisch möglich ist. Unter Umständen kann der Hausratversicherer wegen grober Fahrlässigkeit Leistungen kürzen, falls die Tür beispielsweise nur einmal abgeschlossen war und die Täter dadurch leichtes Spiel hatten. Achten Sie bitte auch darauf, keine Schlüssel draußen zu deponieren. Einbrecher könnten die Verstecke aufspüren – schwuppdiwupp ist der Schlüssel weg. Im Schadenfall könnte der Versicherer auch in diesem Fall Leistungen einschränken. 

Sicherheitsfenster, die über ein Schloss verfügen, sollten während der Urlaubszeit ebenfalls abgeschlossen werden. Sofern vorhanden und technisch möglich, können Lichtschächte oder Kellerfenster mit zusätzlichen Gittern oder Platten gesichert werden.

Welche Versicherung greift bei Einbruchdiebstahl?

Schäden, die durch Einbruchdiebstahl entstanden sind, deckt die Hausratversicherung ab. Sie zahlt den Wiederbeschaffungspreis für gestohlenen oder irreparabel beschädigten Hausrat – wie beispielsweise Möbel, Elektrogeräte oder Besteck. Auch Gegenstände im Keller oder der Garage sind mitversichert, wie zum Beispiel Rasenmäher oder Werkzeug.

Die Hausratversicherung übernimmt auch die Vandalismusschäden nach einem Einbruch, wenn die Kriminellen auf der Suche nach Wertsachen beispielsweise Möbel zerstören. Und sie übernimmt die Reparaturkosten für Gebäudeschäden, die durch Einbruchdiebstahl oder den Versuch einer solchen Tat entstanden sind. Das betrifft in erste Linie beschädigte Fenster oder Türen.

Wichtig zu wissen: Auch Wertsachen wie Schmuck, Bargeld, Kunst sowie kostbare Münz- oder Briefmarkensammlungen zählen zum Hausrat. Für sie gelten allerdings gesonderte Regeln. Die maximale Entschädigung ist auf einen bestimmten Prozentsatz der Versicherungssumme begrenzt. Die Höhe variiert von Anbieter zu Anbieter und ist auch davon abhängig, ob die Gegenstände in einem gesonderten Sicherheitsbehältnis aufbewahrt werden – oder nicht. 

4. Sichern Sie Gartenwerkzeuge und Leitern

Wie heißt es so schön? Gelegenheit macht Diebe. Machen Sie es Einbrechern also nicht zu leicht, indem Sie Leitern, Äxte, Spaten oder andere Werkzeuge offen herumliegen lassen. Sie könnten von Einbrechern zweckentfremdet werden. Auch Schuppen und Gartenhäuser gehören während der Abwesenheit abgeschlossen. Vergewissern Sie sich, dass die Nebengebäude verschlossen sind, ehe Sie in den Urlaub fahren.

5. Bringen Sie Überwachungskameras an

Schon mit kleinen und kostengünstigen technischen Maßnahmen lässt sich der Einbruchschutz deutlich verbessern. So erhöhen Kameras – verbunden mit akustischen oder stillen Alarmen – das Risiko für Täter, entdeckt zu werden. Manchmal reicht allein das Vorhandensein einer Kamera, um Einbrecher abzuschrecken. Smarte Kameras mit Nachtsicht, Bewegungserkennung und Smartphone-Anbindung sind nicht teuer und schon ab 70 Euro erhältlich. Wichtig sind bei Smart-Home-Lösungen regelmäßige Updates, starke Passwörter und geprüfte Hersteller.

6. Sorgen Sie für automatisches Licht im Außenbereich

Beleuchtung, die sich bei Bewegung automatisch einschaltet, wirkt für Einbrecher abschreckend. Für den Außenbereich lassen sich solche Lampen nutzen, um dunkle Hausecken, Eingänge oder Einfahrten auszuleuchten. Zusätzliche Lichtquellen sind einfach und kostengünstig nachrüstbar, als Solar- oder batteriebetriebene Variante benötigen sie noch nicht einmal einen Stromanschluss. Stellen Sie bei batteriebetriebenen Außenleuchten vor der Abreise jedoch sicher, dass die Batterien ausreichend voll sind. 

7. Verwahren Sie Wertsachen besonders gesichert

Wer viele Wertsachen im Haus hat, sollte generell erhöhte Sicherheitsvorkehrungen treffen, besonders aber während des Urlaubs. Schmuck, teure Uhren, wertvolle Kunst sowie Bargeld gehören in einen Safe oder in ein Schließfach. Wer keinen besonders gesicherten Wertschutzschrank im Haus hat – was bei teurem Schmuck, kostbaren Münz- oder Briefmarkensammlungen sowie Kunstgegenständen eigentlich ein Unding ist –, sollte die Wertsachen während des Urlaubs an einem sicheren Ort außerhalb des Hauses deponieren. Banken und spezialisierte Dienstleister bieten auch schon für eine kurze Mietdauer Schließfächer an – inklusive Versicherungsschutz.

8. Posten Sie keine Urlaubsbilder in sozialen Netzwerken

Die Nutzung von Social Media-Plattformen ist für viele heutzutage alltäglich. Allzu gern teilen Menschen auf Instagram, Pinterest oder Facebook auch ihre Urlaubserlebnisse. Das Problem: So können auch potenzielle Diebe mitlesen und wissen von ihrer Abwesenheit.

Deshalb der dringende Rat: Besser keine Bilder aus dem Urlaub in sozialen Netzwerken posten – zumindest nicht auf öffentlichen Kanälen. Oder teilen Sie die Urlaubsbilder erst dann, wenn Sie wieder zu Hause sind.

9. Für den Fall der Fälle: Dokumentieren Sie ihren Hausrat

Im Ernstfall hilft eine Liste mit Fotos, Seriennummern und Kaufbelegen der Wertgegenstände, um nach einem Einbruch den erlittenen Schaden gegenüber dem Versicherer und der Polizei nachweisen zu können. Diese Liste kann in einem Ordner daheim abgeheftet werden (wird sicherlich nicht geklaut) oder aber auch digitalisiert in einer Cloud gesichert werden. Letztere Variante hat den Vorteil, dass auch nach einer Überschwemmung oder einem Brand die Dokumente noch vorhanden sind.